Kirchenvorstände erarbeiten Schutzkonzept gegen sexualisierte Gewalt
Unsere Kirchengemeinde erarbeitet derzeit ein Schutzkonzept gegen sexualisierte Gewalt. Uns ist wichtig, dass alle Menschen – Kinder, Jugendliche, Erwachsene und Senior:innen – unsere Räume und Angebote als einen Ort erleben, an dem sie sich sicher, respektiert und willkommen fühlen. Dazu führen wir gemeinsam mit unseren Gruppen und Kreisen eine Risikoanalyse durch, um mögliche Gefährdungen frühzeitig zu erkennen und wirksam vorbeugen zu können. Außerdem haben wir bereits ein Leitbild und einen Verhaltenskodex beschlossen, die von allen haupt-, neben- und ehrenamtlich Mitarbeitenden getragen werden. Schritt für Schritt wollen wir so eine Kultur der Achtsamkeit stärken und dafür sorgen, dass unsere Gemeinde ein verlässlicher Ort des Miteinanders und der Geborgenheit bleibt.
Unser Leitbild
Jeder Mensch ist nach Gottes Ebenbild geschaffen mit einer eigenen Würde – unabhängig von Alter, Geschlecht, sexueller Identität, Behinderung oder ethnischer Herkunft. In unserer Kirchengemeinde wollen wir diese Würde achten. Wir übernehmen Verantwortung für den Schutz der uns anvertrauten Personen vor grenzüberschreitendem Verhalten und Übergriffen, vor physischer, psychischer und sexualisierter Gewalt. Gewalt hat keinen Raum in unserer Gemeinde.
Wir wollen Menschen, ganz besonders Kindern und Jugendlichen, sichere Räume bieten, in denen sie Gottes Segen erfahren können. Wir wollen einen sicheren Rahmen schaffen, in dem Nähe, Gemeinschaft und geteilter Glaube erlebt werden können.
Wir wissen dabei um die Möglichkeit, dass da, wo Menschen einander begegnen, auch das Risiko für Verletzungen und Fehler besteht. Diese werden, wenn sie geschehen, nicht verschwiegen. Wo es zu Grenzüberschreitungen oder gar Übergriffen kommt, unterstützen wir aktiv den Umgang mit Beschwerden und Fehlern. Dabei orientieren wir uns an einer Kultur der Achtsamkeit.
In unserem Verhaltenskodex wird deutlich, wie dieses Leitbild in unserer täglichen Arbeit konkret wird. Er wird von allen hauptberuflichen, neben- und ehrenamtlichen Mitarbeitenden unterschrieben. Vor der Übernahme einer Gruppenleitung, Durchführung einer Freizeit oder anderen Übernachtungsaktionen wird der Verhaltenskodex im Leitungsteam thematisiert.
Ansprechpersonen im Dekanat Fürth
Unser Grundsatz: Wir sind auf der Seite der Betroffenen!
Was machen wir?
- Wir sind für alle da, die eine belastende
Grenzverletzung oder einen sexuellen
Übergriff erlebt haben. - Wir hören zu, schenken Glauben, unterstützen und helfen weiter.
- Wir stehen in Kontakt mit vielen
Fachberatungsstellen.
Wie sind wir erreichbar?
- Karin Wildt, Pfarrerin
E-Mail: Karin.Wildt@klinikum-fuerth.de; Tel.: 0911/7580-1621
- Carmen Dornberger, Religionspädagogin
E-Mail: dornberger@ej-fuerth.de; Tel.: 01522 / 686 55 89
- Christian Neeß, Diakon
E-Mail: neess@ej-fuerth.de; Tel.: 0174 / 363 77 86
Direkter Link: https://www.fuerth-evangelisch.de/aktiv-gegen-missbrauc
Verhaltenskodex Dekanat, Fürth
(Beschluss Dekanatsausschuss 20.6.2024; Zustimmung MAV GKG Fürth 17.4.2024)
(Download)
Die Arbeit im Dekanat lebt durch Beziehungen von Menschen miteinander und mit Gott. Unsere Arbeit mit allen Menschen, insbesondere mit Kindern, Jugendlichen und Schutzbefohlenen ist getragen von Respekt, Wertschätzung und Vertrauen.
Diese Haltung findet Ausdruck im folgenden Verhaltenskodex:
- Ich trage dazu bei, ein sicheres, förderliches und ermutigendes Umfeld für mir anvertraute Menschen, insbesondere Kinder und Jugendliche, zu schaffen und/oder zu erhalten. Diese Haltung pflege ich auch im Umgang mit Kolleg*innen, mir zugeordneten Mitarbeitenden und Vorgesetzten.
- Ich trage dazu bei, alles zu tun, damit durch meine Tätigkeit keine sexualisierte Gewalt, Vernachlässigung und andere Formen der Gewalt möglich werden.
- Ich bemühe mich, die individuellen Grenzen der Menschen um mich herum wahrzunehmen und zu respektieren.
- Ich bin mir meiner besonderen Verantwortung als Mitarbeiter*in bewusst, gestalte einen verantwortungsvollen Umgang in Bezug auf Nähe und Distanz und missbrauche meine Rolle nicht.
- Ich beachte das Abstands- und Abstinenzgebot und nutze meine Funktion nicht für sexuelle Kontakte zu mir anvertrauten Menschen.
- Meine Kommunikation ist respektvoll und wertschätzend, sowohl im direkten Gespräch als auch in der Kommunikation im digitalen Raum.
- Ich will jedes unangemessene Verhalten anderen gegenüber vermeiden und bin ansprechbar, wenn anderen an meinem Verhalten etwas Unangemessenes auffällt.
- Wenn ich eine Grenzüberschreitung bei meiner Tätigkeit bemerke oder von ihr erfahre, schaue ich nicht weg, sondern reagiere der Situation entsprechend wie im Folgenden aufgeführt.
- Ich will mich unmittelbar einmischen, wenn Personen ihr Unwohlsein und somit ihre Beschwerde über das Erlebte nicht selbst zum Ausdruck bringen können.
- Ich halte kollegiales Korrigieren im Bereich wahrgenommener Grenzverletzungen für notwendig und erwünscht.
- Ich wende mich ggf. an Vorgesetzte, an die Ansprechpersonen oder an Fachberatungsstellen und lasse mich beraten.