Update zum Stand der Kirchensanierung (Juli 2021)

Portal mit Gerüst
Bildrechte Wittmann

Inzwischen sind die Sanierungsarbeiten an der Veitskirche auch nach außen hin sichtbar. Mitte Juli wurde das Kirchenschiff eingerüstet, da in Kürze die statischen Sanierungsarbeiten am Dachstuhl beginnen werden. In der Kirche laufen die Renovierungsarbeiten aber seit Mitte April bereits auf Hochtouren. Im Innenraum ist das Gotteshaus derzeit kaum wiederzuerkennen.

Bereits einen Tag nachdem mit einem Festgottesdienst der vorübergehende Auszug aus der Veitskirche gefeiert wurde, konnten die Kirchenbänke ausgeräumt und in einer Veitsbronner Scheune eingelagert werden. Auch die Altäre, die Orgel und die Kanzel wurden von einer Restauratorin zunächst ausführlich auf Schäden und Sanierungsbedarf geprüft und anschließend hinter Holz und Folie sicher vor dem Baustaub eingehaust. Inzwischen hat auch ein Abbruchunternehmen den Fliesenboden im gesamten Gebäude abgetragen, sodass das Kirchenschiff momentan mehr einem Rohbau als einem Gottesdienstraum gleicht.

ausgeräumter Kircheninnenraum
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Auch wenn bereits viel geschehen ist, sind die Abbrucharbeiten trotzdem noch nicht beendet, wie Architekt Roland Ostertag vom beauftragten Ingenieurbüro Hilpert und Kollegen aus Burgfarrnbach verrät. „Der Innenputz wird noch etwa auf eine Höhe von 1,20 Metern ringsherum abgetragen um Feuchtigkeitsschäden zu beseitigen“, erklärt Ostertag. Aktuell laufen Untersuchungen des alten Putzes, um dann entscheiden zu können, welches neue Material am besten aufgetragen wird. „Vermutlich verwenden wir aber einen Kalktrassputz, der Feuchtigkeit aufnehmen und auch wieder abgeben kann“, erklärt Architekt Ostertag. 

Neben dem Architekten und den Handwerkern haben derzeit auch Pfarrer Johannes Meisinger und die Mitglieder des Bauausschusses im Kirchenvorstand viel zu tun. Wöchentlich treffen sie sich auf der Baustelle mit Roland Ostertag, um den Baufortschritt zu besprechen und nötige Entscheidungen zu treffen. Welches Holz soll beispielsweise künftig als Bodenauflage unter den Kirchenbänken verbaut werden? Und müssen die beiden Sakristeitüren wirklich erneuert werden oder genügt eine Instandsetzung durch den Schreiner? 

Unterstützung bekommen Pfarrer Meisinger und die Mitglieder des Bauausschusses bei ihren vielfältigen Entscheidungen natürlich von den jeweiligen Fachleuten. So entschieden sie sich beim Holzboden, auch auf Rat des Architekten, für Fichtenholz, um den Charakter einer Dorfkirche zu erhalten. Außerdem sollen die gut erhaltenen Türen in der Sakristei nur erneuert werden, was nicht nur Ressourcen schont, sondern der Kirchengemeinde auch eine Menge Geld spart. 

Einen kleinen Dämpfer erhielten Renovierungsarbeiten übrigens noch vor Baubeginn. Ganz unerwartet wurde ein statisches Prüfgutachten gefordert, weshalb kurzfristig noch eine statisches Baugenehmigung beim Landratsamt eingereicht werden musste. Dieser für historische Kirchengebäude eher ungewöhnliche Vorgang wirft das Bauprojekt aber nicht zurück. „Wir ziehen jetzt einfach andere Arbeiten vor bis die statische Baugenehmigung vorliegt“, erklärt Architekt Ostertag. In den folgenden Tagen wurde deshalb beispielsweise mit den Drainagearbeiten an der Nordseite der Kirche begonnen, so dass die Sanierungsarbeiten dann auch von Außen für Spaziergänger oder Friedhofsbesucher sichtbar wurden.